Gen Z und Gen Alpha: Gesundheitsförderung bindet an das Unternehmen

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Auszubildende sind einer besonderen Belastung ausgesetzt, erklärt Jan-Frederik Kolthoff von move UP. Gesundheitsförderung hilft dabei, Gen Z und Gen Alpha an das Unternehmen zu binden. Und sie unterstützt das Recruiting.

Junge Menschen, die nach ihrer Schulzeit eine Ausbildung oder ein duales Studium beginnen, befinden sich in einer besonderen Lebenssituation. Der Einstieg in das Berufsleben birgt viele neue Eindrücke, aber auch Unsicherheiten, Stress und das drückende, herausfordernde Gefühl, sich ständig beweisen zu müssen.

Dies sind nur einige der Aspekte, die dafür sorgen, dass Auszubildende einer besonderen Belastung ausgesetzt sind. Ausbilderinnen / Ausbilder müssen im Umkehrschluss einen besonderen Fokus auf die Gesundheitsförderung ihrer Berufsstarter/-innen legen, um sie als essenzielle Fachkräfte im Unternehmen zu halten.

Dies ist für das zukünftige Bestehen von Unternehmen und Betrieben durchaus profitabel, insbesondere in Bezug auf die aktuelle Entwicklung des Arbeitsmarktes. Eine Studie der VDMA (Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau) zu Ausbildungsplätzen in der deutschen Schlüsselindustrie zeigt einen klaren Trend: Die Zahl an betriebsnotwendigen Ausbildungsplätzen liegt in diesem Jahr 7,1 Prozent über dem Vorjahr, während die Zahl der Bewerberinnen / Bewerber im Vergleich zu letztem Jahr um 3,2 Prozent gesunken ist.

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In Anbetracht dieser akuten Problematik sind Maßnahmen zur betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF) für Berufsstarter/-innen allemal eine vorteilhafte Investition in die Zukunft und Teil einer nachhaltigen Personalpolitik.

Die Gesundheit und Zufriedenheit von Generation Z & Alpha

Über die Jahre veröffentlichten unterschiedliche Institutionen zahlreiche Reporte über die psychische und physische Gesundheit von Studierenden. Im Gegensatz dazu steht die Gesundheit der Auszubildenden weniger in der Öffentlichkeit. Daher hat das WIdO (Wissenschaftliches Institut der AOK) eine repräsentative Befragung von insgesamt 1.420 Azubis durchgeführt und im Jahr 2019 veröffentlicht. Aus dieser geht zwar hervor, dass die klare Mehrheit ihre Gesundheit als „gut“ oder „sehr gut“ bezeichnet, gleichzeitig berichteten jedoch rund 64 Prozent von körperlichen und rund 52 Prozent von mentalen Beschwerden.

Weiterhin gaben die Azubis mehrheitlich an, die Ursache ihrer Beschwerden in ihrer Arbeitsstelle zu sehen: Demnach leidet mehr als jede/-r Zweite unter mindestens einer arbeitsbedingten, gesundheitlichen Belastung, welche häufiger physischer, als psychischer Natur ist. Insbesondere sollen die Azubis, laut der WIdO, mit Verspannungen, Kopf- oder Rückenschmerzen zu kämpfen haben, aber auch Müdigkeits- und Erschöpfungsgefühle sind bekannte Beschwerden. Trotz alledem ist die große Mehrheit der Auszubildenden sehr zufrieden mit ihren Arbeitsbedingungen und fühlt sich in ihrem Betrieb angemessen gefordert und anerkannt.

Warum die Gesundheitsförderung wichtig ist

Wirft man einen Blick auf die Kündigungsrate der letzten Jahre in den USA, erkennt man einen klaren Trend: Die sogenannte „Great Resignation“ zeigt eine große Welle an freiwilligen Kündigungen, welche den US-Amerikanischen Arbeitsmarkt seit 2021 betrifft. Nun zeigt eine aktuelle XING-Studie in Zusammenarbeit mit Forsa, dass sich dieser Trend auch auf dem deutschen Arbeitsmarkt abzeichnet. Zu dieser hohen Kündigungsbereitschaft stößt weiterhin die Tatsache, dass die geburtenstarken Jahrgänge von 1946 bis 1964, die sogenannten „Baby-Boomer“, den Arbeitsmarkt verlassen. Daraus resultiert ein akuter Fachkräftemangel, was bedeutet, dass Unternehmen zunehmend miteinander um geeignete Arbeitnehmerinnen / Arbeitnehmer bzw. Auszubildende konkurrieren.

Um sich einen Vorteil im Recruitingprozess zu verschaffen, müssen Arbeitgebende also möglichst attraktiv auf Bewerberinnen / Bewerber wirken. Dazu zählt auch, BGF-Maßnahmen anzubieten und diese nach außen hin zu kommunizieren, denn laut einer Studie von „Junge Deutsche“ aus dem Jahr 2019, ist den Angehörigen der Generationen Y und Z ihre Gesundheit sehr wichtig.

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Nach einem erfolgreichen Recruiting müssen BGF-Maßnahmen aktiv dem Unternehmen beibehalten werden, um die persönliche Bindung der eingestellten Berufsstarter/-innen zum Unternehmen zu stärken und sie letztendlich nach dem Ausbildungsabschluss zu halten. So wächst auch die Chance, der Kündigungswelle zu entgehen.

Ein umfassendes, innerbetriebliches Gesundheitsmanagement bietet Auszubildenden viele Möglichkeiten, ihre Gesundheit während ihrer Tätigkeit im Unternehmen zu fördern. Durch unterschiedliche Angebote können sie sich beteiligen, ihre Potenziale erkennen und diese einbringen. Je früher die häufig noch jungen Menschen damit beginnen, desto besser für Arbeitgeber/-innen, denn so können sie schon früh gezielt im Unternehmen eingesetzt werden.

Gleichzeitig resultiert aus dieser Art der Selbstverwirklichung eine generell gesteigerte Zufriedenheit durch einen gesunden Körper und Geist sowie das Gefühl, gut aufgehoben zu sein, in einer stärkeren und längerfristigen Bindung zum Unternehmen. Weiterhin lassen sich durch die nachhaltige Förderung der Azubi-Gesundheit Krankheitstage verringern, welche laut des Gesundheitsreports der BARMER bei dieser jüngsten Altersgruppe mit Abstand am häufigsten vorkommen.

Gründe für Krankschreibungen sind dabei vor allem Rückenschmerzen oder Kopfschmerzen, aber auch die Anzahl an Fehlzeiten aufgrund von psychischen Erkrankungen, wie beispielsweise Depressionen, nahm in den letzten Jahren deutlich zu.

BGF Maßnahmen etablieren – aber wie?

Generell sind Auszubildende gegenüber gesundheitsfördernden Maßnahmen sehr aufgeschlossen, wie die Studie der WIdO zeigt. Insbesondere an Angeboten zum Thema gesunde Ernährung sind viele interessiert, aber auch an Rückenschulungen und Entspannungsformaten. Die meisten gesetzlichen Krankenkassen bieten besondere Gesundheitsangebote für Auszubildende an. Entsprechend der unterschiedlichen Ausrichtung dieser Angebote, zeigen sich auch unterschiedliche Annahmequoten und Umsetzungsdauern.

Fazit

Aus zahlreichen Gründen ist es für Unternehmen sinnvoll, einen besonderen Fokus auf die Gesundheitsförderung ihrer Mitarbeitenden und Auszubildenden zu setzen. Dazu zählt die Mitarbeitendenbindung und der Wettbewerbsvorteil im Recruiting, denn aufgrund des akuten Fachkräftemangels werden diese Aspekte für Unternehmen zukünftig weiterhin an Bedeutung gewinnen und auch die nachhaltige Reduzierung von Arbeitsunfähigkeitstagen aufgrund von Erkrankungen wie Rückenbeschwerden oder Burn-Out zählt zu den Gründen.

BGF-Maßnahmen sind für jede Altersgruppe effektiv, dennoch gilt: Je früher man ansetzt, desto besser. Insbesondere Auszubildende, welche sich am Beginn ihrer beruflichen Laufbahn befinden, profitieren enorm von Angeboten zur Gesundheitsförderung. Sie sind über ihren Verbleib im Unternehmen oder auch in der Arbeitswelt allgemein oft unentschlossen und weiterhin, aufgrund von neuen, ungewohnten Belastungen, anfällig für arbeitsbedingte Beschwerden. Studien zeigen zudem deutlich, dass diese Altersgruppe ein großes Interesse an betrieblichen Gesundheitsförderungsmaßnahmen hat.

Um Berufsstarter/-innen flächendeckend und nachhaltig zu fördern, kann in Zusammenarbeit mit externen BGM-Spezialist/-innen ein vielseitiger Plan zur Gesundheitsförderung erstellt und durchgeführt werden. Sowohl für Unternehmen als auch für Azubis ist dies eine lohnende Investition in eine gemeinsame, gesunde Zukunft.

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Nach einem dualen Physiotherapiestudium und verschiedenen Stationen als Athletiktrainer und Physiotherapeut in der Bundesliga gründete Jan-Frederik Kolthoff die move UP Gesellschaft für Gesundheitsmanagement, eine der führenden 360° Dienstleistern für betriebliches Gesundheitsmanagement. Vor und während der move UP war Jan-Frederik Kolthoff an der Gründung verschiedener Start Ups und Kommunikationsagenturen beteiligt.

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