Stress am Arbeitsplatz – Zeit zum Umdenken

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Deutschland ist Spitzenreiter in Europa in Sachen Stress am Arbeitsplatz. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, den Wechsel einzuleiten, sagt Henri Schmidt von ADP.

Die Zeit nach den Restriktionen ist eine Ära des Umdenkens, der Kreativität. Das sollten Führungskräfte nutzen! Die üblichen Strukturen werden hinterfragt, vor allem, was den Arbeitsplatz betrifft. Deutschland ist laut unserer PaW-ADP Studie 2022 trauriger Spitzenreiter in Europa, was Stress in der Arbeit betrifft. Jede*r Vierte verspürt jeden einzelnen Arbeitstag Stress. Gehören Sie da dazu?

Bis zu 10 Überstunden in der Woche arbeiten die Deutschen – ohne dafür bezahlt zu werden. Auch hier übertrifft Deutschland Länder wie die Schweiz oder UK. Manche Arbeitnehmenden möchten die Führungskraft deswegen auf den Mond schießen. Wohl eines der Symptome von Stress neben Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Migräne oder Niedergeschlagenheit. Denn Überstunden können krank machen. Das ist ein Zustand, der nach einer Transformation der Arbeitswelt ruft und diese wird auch kommen müssen. Nehmen Sie diese Chance wahr. Zuerst sollten Sie Gewissheit darüber bekommen, wie viele Stunden tatsächlich in Ihrem Unternehmen gearbeitet werden. Zeiterfassung wird Pflicht, nutzen Sie die Daten weise.

Elternschaft schadet der Karriere

Vor hundert Jahren sind wir von der 6-Tage-Woche zur 5-Tage-Woche übergegangen, und eine Aktualisierung scheint längst überfällig. Die Initiative 4 Day Week startet aus diesem Grund Pilotprojekte auf der ganzen Welt und das bisherige Feedback scheint positiv zu sein. Die 4-Tage-Woche könnte auch deutschen Eltern entgegenkommen, denn fast die Hälfte gibt laut unserer ADP-Studie an, dass die Elternschaft ihrer Karriere schadet. Das ist kein tragbarer Zustand und Arbeitgeber sind gefragt, auf die Bedürfnisse von Eltern einzugehen. Durch regelmäßigen Dialog sollten Sie herausfinden, was Ihre Mitarbeitenden mit Kindern beim Fortkommen in der Karriere hindert und welche Arbeitsmodelle bevorzugt werden.

Den Talenten vertrauen

Das hat auch die jüngere Generation im Hinterkopf, die bald den Arbeitsmarkt bestimmen wird. Sie legt deswegen viel Wert auf eine gute Work-Life-Balance und ist in Bezug auf ihren Job deutlich anspruchsvoller als ihre Vorgängergenerationen geworden. Sie wissen um den Fachkräftemangel, den „War for Talents“, und können somit ihrer physischen und psychischen Gesundheit Vorrang geben. Die jungen Menschen sind global aufgestellt. Müsste Deutschland nicht schnell handeln, um nicht noch mehr Fachkräfte ans Ausland zu verlieren, wo flexible Arbeitsmodelle schon fortgeschrittener sind? Vertrauen Sie Ihren Talenten und geben Sie Ihnen möglichst viel Flexibilität, um ihr Leben bestmöglich individuell gestalten zu können.

Stress am Arbeitsplatz: mehr Flexibilität hilft

Das sagt auch eine Studie von StepStone. Größere Flexibilität ermöglicht es Mitarbeitenden, ihren Arbeitsalltag so zu strukturieren, dass sie am effizientesten arbeiten können. Optimal fänden es die meisten der Befragten, wenn sie selbst bestimmen könnten, wo und zu welchen Zeiten sie arbeiten. Dann kann das Kind in Ruhe in den Kindergarten gebracht und auch Besuchszeiten im Altenheim können stressfrei eingehalten werden. Da ich selbst Vater von zwei Kindern bin, weiß ich wie wertvoll die Unterstützung von Arbeitgebern gerade für Familien ist. Vor allem, wenn die ganze Familie nicht an einem Ort lebt.

Kulturen und Nationalitäten verweben immer mehr und Workation erlaubt, die entfernte Verwandtschaft auch persönlich näher kennenzulernen. Große Unternehmen in Deutschland wie Bosch, Merck, SAP, Adidas und Continental bieten das bereits ihren Talenten an und es werden noch viele folgen. Haben Sie ein offenes Ohr für Ihre Mitarbeitenden und lernen Sie Ihre persönlichen Umstände kennen, damit Sie sie bestmöglich unterstützen können.

Gelungenes Diversity Management

Arbeitnehmende fordern sogar noch mehr: Sie wollen sie selbst sein und dafür respektiert werden. Arbeitgebende werden danach beurteilt, wie sie mit Themen wie Gender Pay Gap, Inklusion und Vielfalt in der Belegschaft umgehen. Für zwei Drittel der Beschäftigten spielt ein inklusives Arbeitsumfeld eine wesentliche Rolle bei der Jobsuche.

Gelungenes Diversity Management fördert aber nicht nur die Attraktivität als Arbeitgeber. In Deutschland, so Schätzungen, könnten dadurch 2,2 bis 4,6 Millionen Fachkräfte aktiviert werden. Und: Mitarbeitende, die sich zugehörig fühlen, empfehlen ihre Arbeitgebenden häufiger weiter. Gründen Sie ein DEI-Komitee (DEI = diversity, equity & inclusion) und fördern Sie die Partizipation der Belegschaft, bei diesen wichtigen Themen mitgestalten zu können. Lassen Sie keine Gelegenheit vergehen, wertvolle Talente zu gewinnen.

Wenn man solche Studien und Forderungen betrachtet, merkt man schnell, dass es sich hier nicht um „Rocket Science“ handelt. Die Umstrukturierung kann – wenn man will – schnell und zuverlässig erfolgen – wieso nicht schon im Jahr 2023?

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Foto Henri Schmidt

Henri Schmidt ist Mitglied der deutschen Geschäftsleitung von ADP und berichtet als Senior Director Implementation & Business Development an den CEO. Schmidt ist mit seinem Team verantwortlich für die Geschäftsfeldentwicklung der ADP Deutschland. Gleichzeitig verantwortet er das gesamte Projektgeschäft der ADP Deutschland.

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