HR-Gehälter: Transformation kurbelt Wettbewerb um Talente an

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Die Gehaltsreports „Human Resources“ 2023 von Michael Page und Page Personnel liefern Einblicke in eine sich wandelnde Branche. Cihan Gülbas, Executive Director PageGroup Deutschland, über HR-Gehälter und gesuchte Positionen.

Die HR-Branche setzt ihren Transformationskurs fort. Während der Corona-Pandemie zeichnete sich bereits ab, was jetzt Gestalt annimmt: Digitalisierung, flexibles Arbeiten, der Fachkräftemangel und tiefgreifende Prozessveränderungen im Recruiting lassen nicht nur das Gehalt vieler Jobpositionen steigen, sondern kurbeln den Wettbewerb um Talente gewaltig an.

Personalabteilungen mussten in den Multikrisenjahren von 2020 bis heute vielfältige Herausforderungen meistern. Einige der kurzfristigen Maßnahmen zur Bewältigung der Krisen haben sich langfristig in der Arbeitswelt etabliert: von flexiblen Arbeitsstrukturen bis hin zu angepassten Gehältern. Eine der wichtigsten Entwicklungen des letzten Jahres ist der Fokus auf die Mitarbeitenden, der 2023 noch präsenter wird. Unternehmen erkennen zunehmend, dass eine hohe Mitarbeitendenzufriedenheit und ein positives Arbeitsumfeld entscheidend für den Unternehmenserfolg sind.

Ausgeschöpft ist das Potenzial von New Work jedoch noch nicht, wie die Umfrage von Michael Page und Page Personnel zeigt: 56 Prozent der Befragten geben an, eine 4-Tage-Woche bei angepasstem Gehalt integrieren zu wollen. Ein überraschend hoher Anteil, der vor allem auf Zustimmung in der jüngeren Generation der Altersgruppe 25 bis 30 Jahre trifft. Das spiegelt sich darin wider, dass junge Talente ihre Arbeit nach dem Privatleben ausrichten und den Arbeitsalltag nicht mehr in den unangefochtenen Mittelpunkt stellen.

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Können sich Unternehmen diesen Entwicklungen anpassen und wie wird es ihnen gelingen, Talente bei sich zu halten?

Ausschlaggebend ist eine Fokussierung auf die Employee Experience. Es benötigt zunehmend flexiblere Arbeitsmodelle, um Mitarbeitenden eine bessere Work-Life-Balance zu ermöglichen. Dazu gehören auch individuelle Weiterbildungsmöglichkeiten, wodurch Mitarbeitende ihre Fähigkeiten und Kompetenzen ständig ausbauen können. Anstatt sich externe Expertinnen / Experten ins Unternehmen zu holen, setzen Arbeitgeber stärker auf Upskilling- und Reskilling-Programme, um Mitarbeitende auf neue Anforderungen der Arbeitswelt vorzubereiten.

Das stärkt nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit, sondern macht Unternehmen attraktiv für junge Bewerbende. Schließlich kämpfen Unternehmen immer noch mit den Folgen des Fachkräftemangels, der in der HR-Branche weiterhin zu spüren ist. Ihm entgegenzuwirken, fällt Unternehmen nicht leicht. Eine Chance könnten Künstliche Intelligenz (KI) und Automatisierung bieten, die eine zunehmend wichtige Rolle in Personalabteilungen einnehmen.

Recruiting kann effizienter gestaltet werden, Automatisierungsprozesse nehmen Mitarbeitenden langwierige Arbeit ab. Gleiches geschieht auch in der internen Mitarbeitendenentwicklung. Innovative Tools können zum Beispiel Karrierepläne optimieren. Das kann dazu führen, dass bestimmte Tätigkeiten wegfallen und Beschäftigte effizienter in anderen Aufgabenbereichen eingesetzt werden können.

Unternehmen, die frühzeitig ihre Mitarbeitenden weiterbilden, können auch in Zukunft wettbewerbsfähig bleiben. Potenzielle Kandidatinnen und Kandidaten, die hingegen eine große Bandbreite an Fähigkeiten bereits bei der Bewerbung mitbringen, können gute Angebote erwarten.

Die Gehälter spielen in diesem Kontext eine wichtige Rolle, nicht zuletzt bedingt durch die Inflation. Das Gehalt wird von vielen Kandidatinnen und Kandidaten priorisiert behandelt, der Wunsch nach Gehaltserhöhungen und -anpassungen ist groß.

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40 Prozent der befragten Personen sind der Meinung, dass sie ihrer Tätigkeit entsprechend angemessen verdienen, während 38 Prozent unzufrieden sind. Hinzu kommt, dass sich 22 Prozent unsicher sind, ob sie nicht mehr Gehalt verdient hätten. Die Umfrage hat zudem gezeigt, dass 41 Prozent der Befragten Gespräche bezüglich einer Gehalts- oder Honorarerhöhung geführt haben oder zumindest planen diese zu führen.

HR-Gehälter: Womit können Kandidatinnen / Kandidaten rechnen?

Zum Spitzenverdiener im Bereich Human Resources zählt der Head of HR, der mit Gehältern im sechsstelligen Bereich rechnen kann. Das Mediangehalt liegt bei 120.100 Euro und schwankt je nach Unternehmen. Lukrativ sind auch die Gehälter eines Head of Payroll und des Werkspersonalleiters mit 96.000 Euro.

Abstriche müssen Bewerbende vor allem auf Management-Ebene machen: Wer hier von einem sechsstelligen Betrag träumt, wird enttäuscht. Nichtsdestotrotz darf ein HR Manager ein Mediangehalt von 80.000 Euro erwarten, verdient jedoch 8.000 Euro im Median weniger, als ein Senior Experte für Personal- und Organisationsentwicklung.

Sehr gefragt sind HR Generalisten, die eine Vielzahl an Kompetenzen mitbringen und somit um die 75.000 Euro verdienen können. Dass Weiterbildungen inhouse stärker nachgefragt sind, zeichnet sich auch in der gestiegenen Nachfrage nach Spezialistinnen / Spezialisten für Training und Entwicklung ab. Das Mediangehalt liegt bei dieser Position bei 52.000 Euro.

Wirft man einen Blick auf die Zeitarbeitsbranche, zeichnet sich ein ähnliches Bild ab: Am meisten gefragt ist der Payroll Spezialist mit einem Mediangehalt von 51.300 Euro, gefolgt vom Lohn- und Gehaltsbuchhalter (46.000 Euro) und dem Entgeltabrechner (44.000 Euro). Die Gehaltsspitze führt der HR Business Partner mit einem Mediangehalt von 60.000 Euro an.

HR-Gehälter 2023
Übersicht der meistgesuchten Jobs 2022 (Michael Page, Gehaltsreport 2023 Human Resources).
HR-Gehälter 2023
Übersicht der meistgesuchten Jobs 2022 (Page Personnel, Gehaltsreport 2023 Human Resources)

Weiterführende Informationen zu HR-Gehältern sind in den Gehaltsreports 2023 „Human Resources“ von Michael Page für Fach- und Führungskräfte (Gehaltsreports 2023 Digital Content | Michael Page) sowie Page Personnel für Mitarbeiterinnen / Mitarbeiter in qualifizierter Zeitarbeit oder Festeinstellung (Gehaltsreports 2023 Digital Content | Page Personnel) einsehbar. Beide Reports zeigen, wie unterschiedlich die HR-Gehälter je nach Position und Berufserfahrung ausfallen.

Die Analyse basiert auf einer Auswertung von Michael Page sowie Page Personnel für den Zeitraum von Januar bis Dezember 2022. Einbezogen wurden Datenbanken der PageGroup, Stellenanzeigen der meistfrequentierten Online-Jobbörsen und Unternehmenswebseiten in Deutschland. Alle Gehaltsangaben stellen Bruttojahresgehälter dar.

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Cihan Gülbas ist Executive Director bei der PageGroup Deutschland und leitet das Stuttgarter Büro. Er begann seine Karriere bei Page Personnel am Frankfurter Standort im Jahr 2009. Seit 2012 ist er am Standort in Stuttgart, gründete dort die Marke Page Personnel und übernahm 2016 die Gesamtverantwortung am Standort für die Marken Michael Page, Page Personnel und Page Executive. Foto: ©PicturePeople

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