How-to: New Work

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Wie sich New Work und ein gutes Miteinander im Unternehmen vereinbaren lassen, erklärt Sead Ahmetović, CEO der IT-Jobplattform WeAreDevelopers. How-to: New Work – erfahren Sie hier mehr.

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Neue Arbeitsmodelle, neue Herausforderungen

Zu Beginn der Pandemie und damit dem für die meisten extrem plötzlichen Wechsel ins Homeoffice ging es vor allem darum, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die nötige Hardware, Werkzeuge und Zugänge zu organisieren. Grundlegend musste es überhaupt erst einmal möglich gemacht werden, zu arbeiten, Netzwerke zu verbinden und eine ortsunabhängige Kommunikation zwischen den Mitarbeitenden zu ermöglichen. Das bedeutete oft zunächst eine klare Depriorisierung der meisten Hürden und Probleme, die über diese Basisanforderungen hinausgingen. Man konnte sich schlicht nicht um alles gleichzeitig kümmern.

Doch wie es eben immer so ist, wenn eine Welle abflaut und wir uns an einen Zustand weitgehend gewöhnt haben, kommen auch alte Probleme wieder. Sie sind zwar aus dem Büro, aber nicht aus der Welt. Und natürlich schaffen neue Bedingungen auch immer neue Probleme. Nach einigen Jahren der Home-Office-Übung sind die Herausforderungen mittlerweile also sehr vielschichtig:

Retention:

Noch nie haben so viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, vor allem in jüngeren Generationen, ihre Jobs von sich aus gekündigt, wie heute. Momentan sprechen viele über Layoffs, dabei ist Quitting und vor allem Quietquitting ein viel größeres Problem. Ohne das Gemeinschaftsgefühl, geteilte und gelebte Werte und soziale Interaktionen geht ein wichtiger Faktor verloren, wenn es darum geht, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter langfristig zu halten. Ohne diese Bindungselemente fällt es Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern leichter, den Arbeitsplatz zu wechseln und genau dieser Trend ist derzeit sehr gut sichtbar.

Innovation:

Kreativität und Ideen, die in der Vergangenheit zumeist zwischen Tür und Angel, bei der Kaffeemaschine, in der Pause oder in physischen Workshops entstanden sind, kommen ohne ein Online-Äquivalent oft zu kurz. Denn Kreativität ist der wichtigste Treiber von Innovation. Auf lange Sicht ist das ein Wettbewerbsnachteil für Unternehmen.

Produktivität:

Durch die Distanz zu Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wachsen die Herausforderungen bei der Unterstützung einer gesunden Work-Life-Balance und der Vermeidung von Burnouts bei Mitarbeitenden. Gerade im Home-Office besteht für einige Menschen die Gefahr, viel zu viel zu arbeiten, ohne dass Vorgesetzte das bemerken und intervenieren könnten. Vielen Mitarbeitenden fällt es im Homeoffice schwerer, klare Grenzen zwischen Arbeit und Privatleben zu ziehen. Daher ist es wichtig, dass Unternehmen Lösungen dafür finden, die Work-Life-Balance auch im Homeoffice zu schützen.

How-to: New Work

Unternehmen müssen sich fragen, wie sie ein Gemeinschaftsgefühl in ihren Teams etablieren können, wenn die ganze oder Teile der Belegschaft nicht regelmäßig im Büro arbeiten (wollen). Dazu erfordert es die Ausarbeitung einer entsprechenden Strategie und in den meisten Fällen auch ein Budget dafür.

Unternehmen müssen sich in der neuen Zeit neue Fragen stellen: Wie transportiere ich übergreifend die Unternehmenswerte? Bedarf es einer Anpassung dieser Werte auf Basis der neuen Gegebenheiten? Was wird von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Home Office erwartet und was erwarten Mitarbeiterinnen / Mitarbeiter vom Unternehmen? Wie kann man glaubhaft und verbindlich darauf eingehen? Wie können Arbeitgeber den Kontakt und die Kommunikation zwischen Mitarbeiterinnen / Mitarbeitern und Teams aktiv fördern?

Grundsätzlich ist es für das Unternehmen natürlich wünschenswert, dass sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch physisch treffen. Manche Unternehmen setzen hierbei auf regelmäßige “Kreativtage”. Das sind Arbeitstage, einmal pro Woche oder zweimal im Monat beispielsweise, in denen sich die Teams physisch treffen. An diesen Tagen wird nicht operativ gearbeitet, sondern kreative Denkprozesse angestoßen: Ideen ausgetauscht, über Herausforderungen gesprochen. In dieser Zeit wird auch Feedback eingeholt und vergangene Projekte werden evaluiert – auch und vor allem in Bezug auf die Arbeit im Team und das Miteinander der Teammitglieder.

Ein „Bürozwang” funktioniert nicht

Ein „Bürozwang” ist außerdem oft der falsche Ansatz. Vielmehr sollten Unternehmen ein physisches Arbeitsumfeld schaffen, das Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gerne freiwillig nutzen. Hier werden wir ein wenig in die Zeit zurückversetzt, als die Big Techs vor 15 Jahren angefangen haben, Büros moderner zu gestalten und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auch Räume zur Entspannung vor Ort, „Corporate Benefits”, oder einfach eine besser ausgestattete Küche anzubieten. Denn ein Zwang funktioniert sowieso nicht: Zu viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geben in Studien an, dass sie sich eine Rückkehr ins Büro, 5 mal pro Woche, gar nicht mehr vorstellen können und das dies ein Grund wäre, den Arbeitgeber zu wechseln.

Regelmäßige Unternehmensveranstaltungen wirken sich ebenfalls positiv auf die Unternehmenskultur aus. Statt einer Weihnachtsfeier pro Jahr können zum Beispiel quartalsmäßige Unternehmensveranstaltungen zu unterschiedlichen Themen zu mehr Zusammenhalt führen. Als regelmäßige Treffpunkte können außerdem virtuelle Räume oder Lounges genutzt werden, in denen sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter während der Arbeitszeit treffen oder ihre Pausen verbringen, um sich über Gott, die Welt, das Wetter und alles andere auszutauschen.

Für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die nicht an einen bestimmten Wohnort gebunden sind und gerne reisen, bieten Austauschprogramme zwischen den Mitarbeiterinnen / Mitarbeitern eine Möglichkeit, um neue Orte kennenzulernen und sich gleichzeitig mit Kolleginnen / Kollegen auszutauschen. Zusätzlicher Benefit fürs Employer Branding: Wie cool ist ein Unternehmen, das es Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ermöglicht, Work & Pleasure zu kombinieren und arbeitend die Welt zu erkunden?

Digitale Arbeit braucht einen digitalen Arbeitsplatz

Ganz wichtig: Mit Home Office / Remote Work dringt die Arbeit definitiv in die privaten vier Wände der Menschen ein. Arbeitgeber müssen sich deshalb proaktiv damit befassen, wie sie auch die mentale Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fördern können, um Burnouts zu vermeiden. Regeln sind weiterhin wichtig: Unternehmen können klare Richtlinien und Erwartungen für die Arbeit von zu Hause aus aufstellen, um eine geregelte und produktive Arbeitsumgebung zu schaffen. Unternehmen können eine ausgewogene Work-Life-Balance unterstützen und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ermutigen, regelmäßige Pausen einzulegen und sich um ihre persönliche Gesundheit zu kümmern.

Alles in Allem unterscheidet sich die virtuelle Unternehmenskultur kaum von der physischen: Bei der Verlagerung des Büros ins Zuhause der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dürfen aber nicht nur Workflows, Meetings und Dokumenten-Drives digitalisiert werden. Auch die Unterhaltung im Flur braucht ihren digitalen Ersatz, genau wie der Kaffee in der Küche, das Feierabendbier mit den Kolleginnen / Kollegen und die Momente, in denen die Arbeit einmal Nebensache ist und danach viel schneller vorangeht.

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Foto Sead Ahmetović

Sead Ahmetović ist CEO und Gründer von WeAreDevelopers. Mit WeAreDevelopers betreibt er mit seinem Team Europas führende digitale Karriereplattform für Software-Entwicklerinnen / -Entwickler und unterstützt IT-Talente auf ihrem Karriereweg mit inspirierenden Inhalten und personalisierten Job-Angeboten. Als Veranstalter des weltweit größten Events für Software-Entwicklerinnen / -Entwickler, dem WeAreDevelopers World Congress mit mehr als 10.000 Teilnehmerinnen / Teilnehmern und 300 Speakern jedes Jahr, bringt Sead seit 2015 jedes Jahr Tech-Superstars wie Steve Wozniak, Sir Tim Berners-Lee, Amanda Silver, Cassie Kozyrkov, Joel Spolsky, Garry Kasparov und viele weitere zusammen. Foto: ©WeAreDevelopers

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