Zeitarbeit 2022: Know-how sichern, Recruiting fördern

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Ressourcenengpässe überbrücken – das ist das traditionelle Bild. Zeitarbeit hat heute weitaus mehr Funktionen, erklärt Pablo Galán, Managing Director bei Page Personnel.

Zeitarbeitskräfte sind über alle Unternehmensbereiche hinweg sowohl in kaufmännischen als auch in gewerblichen Positionen tätig. Die Pandemie tat dieser Entwicklung keinen Abbruch: Mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen berichten von einem steigenden Bedarf an Zeitarbeitskräften im Zuge der Corona-Krise. Das zeigen die Ergebnisse der Zeitarbeitsstudie „Zeitarbeit weiterdenken“ der Personalberatung Page Personnel, die Zeitarbeitskräfte aus dem eigenen Kandidatenpool zu den Chancen und Herausforderungen der Branche im Hinblick auf die berufliche Orientierung und Weiterentwicklung befragte.

Für Unternehmen führen der Fachkräftemangel sowie der digitale und demographische Wandel zu einer Neubewertung der Arbeitnehmerüberlassung. Diese dient heute nicht mehr nur zur Schließung von Personalengpässen, sondern auch zur Know-how- und Kompetenzsicherung. Auch die Mehrheit der befragten Unternehmen (76 Prozent) planen eine Neueinstellung im Bereich der Arbeitnehmerüberlassung. Das zeigen die Ergebnisse der empirischen Studie „Zeitarbeit unter dem Corona-Brennglas“ von Page Personnel zum Potenzial der qualifizierten Zeitarbeit für Arbeitgeber.

Wann ist ein Einstieg in die Zeitarbeit sinnvoll?

Zeitarbeit bietet eine Möglichkeit als Berufseinstieg für Young Professionals, die über wenig Praxiserfahrung verfügen und nach Orientierung suchen oder als Wiedereinstieg für Menschen, die nach einer Auszeit zurück ins Berufsleben zurückkehren wollen.

„Durch die Zeitarbeit kann man verschiedene Branchen kennenlernen und beruflich Fuß fassen. Auch die Qualität der Zeitarbeit ist gestiegen und bietet weitaus mehr Entwicklungsmöglichkeiten an als früher“, erläutert eine Zeitarbeitnehmerin von Page Personnel.

Ergebnisse der Studie „Zeitarbeit weiterdenken“ zeigen auf, dass sich mehr als die Hälfte der befragten Zeitarbeitskräfte (52 Prozent) rein zufällig für die Zeitarbeit entschied. Der Wunsch auf eine Festanstellung (52 Prozent) spielt jedoch eine große Rolle.

Grafik Zeitarbeit

Tipps für potenzielle Zeitarbeitskräfte

Wer die Zeit bis zu einer Festanstellung überbrücken möchte, findet in der Zeitarbeit eine Möglichkeit, sich im Berufsleben einzufinden, Erfahrungen zu sammeln und das eigene Profil zu schärfen. Angesichts des Wandels der Zeitarbeit und der sich im Zuge des Fachkräftemangels verändernden Kräfteverhältnisses, dürfen sich Bewerberinnen und Bewerber selbstbewusst zeigen und neben Weiterbildungsmöglichkeiten auch flexible Arbeitszeiten und Homeoffice anfragen und einfordern.

Das Umfeld für Zeitarbeitskräfte gestaltet sich zunehmend flexibel. Jedoch besteht noch Verbesserungspotenzial, wenn es um Urlaubs- oder Weihnachtsgeld geht. Diese Art von Zusatzleistungen spielen bei Bewerbungen eine immer größere Rolle und können entscheidend sein.

Unternehmen spüren den Einfluss der Pandemie auf Zeitarbeitsbranche

Wie stehen Unternehmen der Zeitarbeit gegenüber? Welchen Einfluss hatten die vergangenen zwei Jahre? Fakt ist, dass viele Unternehmen auf immense Nachfrage- und Angebotsschwankungen im Bewerbermarkt reagieren, ihr Geschäft diversifizieren und neue (digitale) Geschäftsmodelle auf- und ausbauen mussten. Gleichzeitig sind Festangestellte wegen Homeoffice-Geboten und steigenden Krankheitsraten nicht in vollem Umfang verfügbar.

Die Ausgangslage bietet Bewerbenden eine Chance, als Zeitarbeitskraft nicht nur Personallücken zu füllen, sondern sich mit ihren Fähigkeiten als wichtige Mitarbeitende unter Beweis zu stellen. Die Studienergebnisse bestätigen, dass mehr als die Hälfte (52 Prozent) der Personalentscheidenden von einem steigenden Bedarf von Zeitarbeitskräften berichteten.

Die Zeitarbeitsbranche war schon vor der Pandemie auf dem Wachstumskurs, ausgelöst durch schnelllebige Veränderungen im wirtschaftlichen Umfeld, dem akuten Fachkräftemangel sowie dem anhaltenden demografischen und digitalen Wandel. Jedes zweite befragte Unternehmen nutzt Arbeitnehmerüberlassung seit fünf Jahren, fast 20 Prozent setzen Zeitarbeitskräfte erst seit maximal zwei Jahren ein – gerade wegen Corona.

Grafik Zeitarbeit

Tipps für Arbeitgeber zu Recruiting, Onboarding und Integration

Angesichts des akuten Fachkräftemangel rückt die Rekrutierung von Talenten in den Vordergrund. Hier können Zeitarbeitskräfte Abhilfe schaffen. Deshalb sollten diese bereits im Auswahlprozess sowie im praktischen Einsatz als potenzielle Festangestellte gesehen werden. Neben der Anerkennung als solche können auch Investitionen in institutionalisierte und strukturierte Teambuilding- und Integrationsmaßnahmen bei der Auswahl unterstützen und helfen, Zeitarbeitskräfte (auch virtuell) schnell in den direkten Austausch mit Kolleginnen und Kollegen zu bringen.

Zeitarbeit bedeutet also nicht allein, Personalengpässe zu schließen. Zeitarbeitskräfte stellen qualifizierte Mitarbeitende dar, die Know-how mit ins Unternehmen bringen.

Umdenken bei jüngeren Führungskräften und in den Geschäftsleitungen

Die Studie „Zeitarbeit unter dem Corona-Brennglas“ zeigt, dass besonders jüngere Führungskräfte dem Einsatz junger Absolventinnen / Absolventen und kreativer Köpfe überdurchschnittlich aufgeschlossen gegenüberstehen. Bei vielen älteren Führungskräften herrscht noch ein veraltetes Bild der Zeitarbeit zur kurzfristigen Schließung von Ressourcenengpässen vor. Nachfolgende Generationen von Führungskräften und Mitglieder der Geschäftsführung bewerten diese Beschäftigungsform zunehmend auch als strategisches Werkzeug zur Unterstützung der Rekrutierung und zeigen entsprechend andere Präferenzen bei der Auswahl der Zeitarbeitskräfte.

Zeitarbeit hat sich gewandelt und setzt sich angesichts des Fachkräftemangels und der Notwendigkeit der Kompetenz- und Know-how-Sicherung als relevante Beschäftigungsform für Arbeitnehmerinnen / Arbeitnehmer und Arbeitgeberinnen / Arbeitgeber durch. Eine nachrangige Behandlung von Zeitarbeitskräften kann sich kein Unternehmen dauerhaft mehr leisten.

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Foto Pablo Galán

Pablo Galán ist Managing Director bei der Personalberatung Page Personnel und Mitglied der Geschäftsleitung der PageGroup Deutschland. Page Personnel vermittelt Berufseinsteigerinnen / Berufseinsteiger und Fachkräfte in qualifizierte Zeitarbeit und Festanstellung. Er begann seine Karriere bei Michael Page 2006 im Bereich Sales & Marketing am Standort Frankfurt. Seit 2019 verantwortet er die Marke Page Personnel für Deutschland.

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