Klatschen ist nicht genug: Wie digitale HR-Tools Blue-Collar-Worker entlasten können

| | , ,

Flexibel sollen sie sein, sich schnell an neue Anforderungen anpassen, während „New Work“ für sie bisher kaum eine Rolle spielte. Doch ihre Erwartungen an den Job steigen. David Padilla, CEO und Gründer von Kenjo, zeigt, wie moderne Technologien den Arbeitsalltag von Blue-Collar-Workern spürbar erleichtern können.

Sie sind in Krankenhäusern, Praxen, Bildungs- und Pflegeeinrichtungen, Fabriken, Hotels und Restaurants oder im Einzelhandel tätig – die sogenannten Deskless oder Blue-Collar-Worker, die nicht regulär hinter dem Schreibtisch zu finden sind, bilden das Rückgrat unserer Gesellschaft. Ohne sie läuft in Deutschland nichts. Mit steigender Anerkennung für ihre Arbeit verändern sich auch ihre Erwartungen: Es braucht zunehmend Karrierechancen, Weiterbildungsmöglichkeiten und Flexibilität.

Dieser Anspruch fordert von Arbeitgebenden ein Umdenken. Denn während in vielen Branchen längst über New Work und moderne Arbeitswelten gesprochen wird, bleiben sie oft außen vor. Dabei sind gerade sie es, die in den letzten Jahren besonders hohe Belastungen und einen gravierenden Wandel ihrer Arbeitsbedingungen erlebt haben.

- Anzeige -
Banner English Edition HR JOURNAL

Die aktuelle Lage der Deskless Worker: Hohe Belastung und wenig Anerkennung

Wie digitale HR-Tools Blue-Collar-Worker entlasten können
Envato/drazenphoto

Arbeitende in der Logistik, Gesundheitsbranche, im Einzelhandel, der Gastronomie oder Handwerk stehen unter enormem Druck – und das nicht erst seit der vergangenen Pandemie. Hohe Arbeitsbelastung und Personalmangel prägen ihren täglichen Arbeitsalltag. Insbesondere während der letzten Jahre wurde deutlich, wie wichtig diese Berufsgruppen für unsere Gesellschaft sind – und wie wenig Wertschätzung und Unterstützung sie leider oft dafür erhalten. In vielen Fällen bleibt es bei einem symbolischen Applaus, während die tatsächlichen Arbeitsbedingungen unverändert belastend sind.

Dabei sind die Erwartungen an Blue-Collar-Worker hoch: Sie sollen flexibel sein, sich schnell an neue Anforderungen anpassen und dabei stets höchste Präzision zeigen. Doch was wird ihnen im Gegenzug geboten? Die traditionellen Strukturen in diesen Berufen lassen wenig Raum für Mitbestimmung und individuelle Gestaltung der Arbeitsbedingungen. Umso wichtiger ist es, innovative Ansätze wie New Work in diesen Bereich zu bringen und durch moderne Technologien den Arbeitsalltag der Mitarbeitenden zu erleichtern.

New Work für Blue-Collar-Worker: Warum Flexibilität auch hier zählt

Fotos Fachkräfte im Unternehmen
Envato/leszekglasner

Das Konzept einer neuen, flexiblen und mitarbeiterzentrierten Arbeitswelt ist längst mehr als ein Trend für Start-ups und Technologieunternehmen. Es geht um Mitbestimmung, Flexibilität und die Anpassung der Arbeitswelt an die individuellen Bedürfnisse der Mitarbeitenden. Doch warum wird diese Bewegung so selten mit Arbeitnehmenden in Fabriken, Krankenhäusern und Co. in Verbindung gebracht? Branchen, die besonders von der Motivation und Zufriedenheit ihrer Mitarbeitenden leben?

Für Deskless Worker ist Flexibilität kein Luxus, sondern oft eine Notwendigkeit. Schichtdienste, Nachtarbeit und wechselnde Anforderungen prägen den Arbeitsalltag. Hier setzt New Work an: Durch flexiblere Arbeitszeitmodelle, transparente Kommunikation und eine stärkere Einbindung der Mitarbeitenden in Entscheidungsprozesse kann die Zufriedenheit deutlich gesteigert werden. Diese Maßnahmen sind nicht nur ein Zeichen der Wertschätzung, sondern tragen auch aktiv dazu bei, Stress abzubauen und die Work-Life-Balance zu verbessern.

HR-Software als ein Schlüssel zur Mitarbeiterzufriedenheit

HR-Software kann für Arbeitnehmende, die abseits eines Schreibtischs tätig sind, eine zentrale Rolle dabei spielen, den Arbeitsalltag zu optimieren und ihre Zufriedenheit nachhaltig zu steigern. Im Gegensatz zu manuellen Prozessen ermöglicht sie eine Digitalisierung sowie Automatisierung von wesentlichen Aufgaben. So garantiert beispielsweise eine digitale Schichtplanung maximale Effizienz, da über mehrere Standorte hinweg geplant wird und Fehlplanungen vermieden werden, indem die Verfügbarkeiten der Mitarbeitenden hinterlegt sind.

Zudem ist auch eine Zeiterfassung mit wenigen Klicks per App möglich, und Urlaubsanträge können bequem digital eingereicht werden. Diese Funktionen tragen entscheidend zu einer besseren Organisation sowie höheren Transparenz bei und entlasten so nicht nur das Personal, sondern reduzieren auch Überstunden und administrativen Aufwand. Wichtig hierbei jedoch: Gerade für Unternehmen, deren Mitarbeitende eben nicht klassisch am Schreibtisch zu finden sind, stellt die Mobilfähigkeit der genutzten HR-Lösung ein absolutes Muss dar. So ermöglichen Apps, von überall auf Arbeitszeiten, Schichtpläne und Urlaubsanträge zuzugreifen. Diese Flexibilität ist insbesondere hier essenziell.

Gerade in Unternehmen, wo sowohl Mitarbeitende ohne klassischen Schreibtisch als auch Büroangestellte tätig sind, ist die Integration einer solchen Software ein echter Game-Changer. Sie stellt sicher, dass alle Mitarbeitenden – unabhängig von ihrer Position – fair behandelt werden und Zugang zu den gleichen Informationen und Ressourcen haben.

Der interne Austausch ist wichtig: Feedback-Kultur und Förderung

Foto Betreuung im Krankenhaus
Envato/halfpoint

Eine kontinuierliche Weiterbildung ist in schnelllebigen Blue-Collar-Berufen häufig unerlässlich. Moderne HR-Software erleichtert es, Schulungsprogramme und Weiterbildungsmaßnahmen effizient zu organisieren und die Teilnahme der Mitarbeitenden digital zu verfolgen. Diese Funktionen sind besonders wertvoll, um die Fähigkeiten der Mitarbeitenden gezielt zu entwickeln und Karrierepfade zu unterstützen. Unternehmen können so verstärkt auf wirklich passende Entwicklungsmöglichkeiten setzen, um ihre Talente zu motivieren und zu fördern.

Dabei sollte jede gute HR-Software auch die Möglichkeit für Feedback unterstützen, indem sie Tools zur Echtzeit-Befragung bereitstellt und Daten zu Kompetenzen und Entwicklungspotenzialen sammelt und analysiert. Dies fördert eine offene Feedback-Kultur, die die Bindung und Zufriedenheit nachhaltig stärkt.

Fazit: Wegbereiter für eine bessere Zukunft für Blue-Collar-Worker

Unabhängig von der Branche stehen Unternehmen vor der Herausforderung, sich den modernen Anforderungen der Arbeitswelt anzupassen und gleichzeitig die spezifischen Bedürfnisse ihrer Mitarbeitenden zu berücksichtigen. New Work ist hier nicht nur eine Option, sondern eine Notwendigkeit, um langfristig erfolgreich zu sein und qualifiziertes Personal zu binden.

Auf die Bedürfnisse der Branchen abgestimmte HR-Software ist ein Teil der Lösung, um diese Ziele zu erreichen: Sie automatisiert Prozesse, sorgt für mehr Transparenz und erleichtert die Kommunikation zwischen den Teams. So wird aus dem Applaus für Blue-Collar-Worker echte Wertschätzung, die sich in konkreten Verbesserungen der Arbeitsbedingungen zeigt. Denn klatschen allein ist nicht genug – es braucht auch die richtigen Werkzeuge, um die Arbeitswelt nachhaltig zu verändern.

Lesen Sie auch die folgenden Beiträge:

Foto David Padilla

David Padilla ist Gründer und CEO von Kenjo, der HR-Software für Arbeitskräfte, die nicht an einen Schreibtisch gebunden sind. Von David Padilla im Jahr 2018 gegründet, sind inzwischen 60 Mitarbeitende an den Standorten Berlin, Zürich und Madrid beschäftigt.

Vorheriger Beitrag

Green HR: Der Weg in die grüne Zukunft

New HR: 5 Trends für das Personalwesen der Zukunft

Folgender Beitrag