Die vier wichtigsten „Future of Work“-Trends in 2021

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Wie wird sich in 2021 unsere Arbeitswelt verändern? Dominic Price, Work Futurist bei Atlassian, stellt vier Trends in Sachen „Future of Work“ vor.

1. Der Acht-Stunden-Arbeitstag geht in Rente

Während der Pandemie befanden sich viele Arbeitgeber und Arbeitnehmer im Zwiespalt und waren hin- und hergerissen zwischen traditionellen und neuen Arbeitsweisen. Im kommenden Jahr werden sich neue Arbeitsmodelle immer weiter ausbreiten und in verschiedenen Unternehmenskulturen etablieren. Dieser Wandel wird vor allem jene ‚Arbeitsmythen‘ betreffen, an denen viele Unternehmen selbst heute noch standhaft festhalten. Diese sind:

  • Arbeitstage: Montag bis Freitag von 8 bis 17 Uhr
  • Arbeitsplatz: im Bürogebäude mit statischer Arbeitsumgebung
  • Hierarchien: Kollegen mit höherer Seniorität haben nicht nur das Sagen, sondern grundsätzlich die besseren Ideen

Die Entwicklungen während der Pandemie haben jedoch gezeigt, dass diese Faktoren nicht in Stein gemeißelt sein müssen. Strikte Arbeitszeiten nach der Stechuhr oder ein Büroplatz, an dem man präsent sein und zu dem man täglich pendeln muss, schränken nicht nur die Mitarbeiter in ihrer beruflichen und persönlichen Entfaltung sowie Produktivität ein, sondern beschränken Personalangelegenheiten wie Neueinstellungen auf einen limitierten Umkreis. Gleichzeitig lässt eine strenge Hierarchie kaum Platz für innovative Ideen, da sich Mitarbeiter den höherrangigen Senior-Rollen und ihren Ideen unterordnen. Diese Dinge werden – auf lange Sicht – im kommenden Jahr flexibleren, inklusiveren Modellen weichen.

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2. Technologieviertel rücken in den Fokus öffentlicher Diskussionen

In den letzten Jahren wurden auf Konferenzen und ähnlichen Veranstaltungen alle wichtigen Aspekte rund um die Zukunft der Arbeit diskutiert. Diese drehten sich vornehmlich um die Mitarbeiter, verschiedene Arbeitspraktiken und Produkte. Im kommenden Jahr werden die Wahl des Arbeitsplatzes sowie dessen Einfluss auf den Unternehmenserfolg Teil solcher Diskussionen sein. Dies schließt den Unternehmensstandort, dessen Umgebung sowie die Vernetzung mit anderen Unternehmen mit ein. Unternehmen werden sich in Zukunft noch stärker dafür einsetzen, Orte in Form von Geschäfts- und Technologievierteln zu schaffen, an denen sie zusammenarbeiten, voneinander lernen und Innovation fördern können.

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3. Den Einfluss eines Unternehmens jenseits der internen Prozesse beurteilen

Vor einigen Jahren gesellte sich zum Drei-Säulen-Modell der nachhaltigen Entwicklung eine vierte Säule: Unternehmen können nur dann zur Nachhaltigkeit beitragen, wenn sie die Bereiche Soziales, Ökologie, Wirtschaft sowie Mehrwert für die Allgemeinheit (Zweck) gleichwertig abdecken (sogenannte „Quadruple Bottom Line“). 2021 wird das Jahr sein, in dem wir Unternehmen verstärkt danach beurteilen, wie sich ihr Einfluss jenseits ihrer internen Prozesse gestaltet. (Viertel-) Jährliche Reports werden nicht mehr nur aus Kunden und Umsatzzahlen bestehen, sondern Aussagen über Corporate Social Responsibility, Engagement, Diversität, Alumni, Arbeitsweisen, Investments in Start-ups, die Zukunft der Arbeit, Bildung, Partnernetzwerke und das gesamte Ökosystem beinhalten.

4. Produktivität nicht mehr die einzige Kennzahl des Erfolgs

Bei all den flexiblen Arbeitsmodellen, der Diskussion rund um die Entwicklung neuer Technologieviertel als Orte der Vernetzung sowie der Bewegung hinsichtlich der Quadruple Bottom Line müssen Unternehmen für die Zukunft neue Wege finden, Erfolg effektiv zu messen. Produktivität sollte nicht mehr die einzige Kennzahl sein, die den Grad des Erfolgs angibt. Auf diese Weise können wir sehr viel Druck von unseren Mitarbeitern nehmen. Und erst dann lassen sich die vorangegangenen Trends erfolgreich umsetzen. Um es mit den Worten von Hayagreeva Rao, Professor an der Stanford University, zu sagen: „Uns gehören nicht die Menschen, die acht Stunden am Tag für uns arbeiten. Wir ‚borgen ‘ sie uns lediglich für acht Stunden von ihrer Familie, ihrem Umfeld, ihrem Leben aus. Unsere Aufgabe ist es, sie in einem besseren Zustand wieder ‚zurückzugeben‘ als vorher.“

Dominic Price kann auf eine Karriere zurückblicken, die durch Europa, die USA und Asien PAC reicht. Er ist stolz darauf, als Work Futurist bei Atlassian zu arbeiten, der Heimat der intelligentesten T-Shirt-Träger in der Geschäftswelt. Dom verbringt mehr als die Hälfte seiner Zeit damit, Atlassian Kunden bei ihrer Umsetzung von Themen wie Transformation, Agilität und der Zukunft der Arbeit zu helfen. Zuvor war er als GM Program Management für ein globales Gaming-Unternehmen und als Direktor bei Deloitte tätig. Als begeisterter Reisender hat Dom bisher über 50 Länder bereist, aber nach 17 Jahren Aufenthalt nennt er Australien seine Heimat.

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